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Ludger Engels

Weiße Mäuse

  

Woher kommt der Begriff?!

Den     Begriff Weiße Mäuse haben schon viele Mitbürger benutzt. Im Sprachgebrauch    in den fünfziger und sechziger Jahren mehr als heute. Damals noch als eine freundlich gemeinte Bezeichnung der Verkehrspolizisten. Es waren die Beamten der Verkehrsdienste und der Verkehrsüberwachungsbereitschaften. 
Jedoch wusste man woher der Begriff kam?

Fachleute haben aber Ursachenforschung betrieben und festgestellt, dass dieser Begriff aus einem ganz anderen Bereich kommt und später für die Polizeibeamten übernommen wurde.      

Die Kennzeichnung

Bereits vor dem ersten Weltkrieg fanden feldgraue Tschako- bzw. Pickelhaubenüberzüge  bei soldatischen Übungen und Einsätzen im Gelände zur Schonung und Tarnung der blanken Kopfbedeckungen Verwendung. Zu Beginn des Krieges bis zum Einsatz des Stahlhelmes bestand eine Vollausstattung mit solchen Überzügen. Angehörigen der Leibgendarmerie wurden bei Manövern mit Aufgaben der Übungsleitung und des Schiedsrichterdienstes betraut. 

Zur Kennzeichnung verpasste man ihnen einen weissen Helmüberzug, der im Kasino natürlich zu Scherzen Anlass gab. 
Einige Veterinäre (der berittenen Garde) haben ihren Kameraden in Anlehnung an den Albinismus der grauen Hausmaus als Mus musculus varalba (Weiße Mäuse) bezeichnet.

Bei der Polizei

Generaloberst, Gen.-Adj. Sr.Ma.d. K.u.K. von Scholl, hat als kommandierender Offizier der Leibgendarmerie geführt. Insbesondere soll er den Ausdruck Weiße Mäuse für alle Weissbehelmten verbreitet haben.
Die Verbindungen von der Garde über Freiwilligenverbände, auch Regierungstruppen genannt, zur Sicherheitswehr, Sicherheitspolizei (SiPo)  und Schutzpolizei (Schupo) sind vielfältig. Sie bilden insbesondere nach dem ersten Weltkrieg in Berlin ein eigenes Kapitel in der Polizei- und Militärgeschichte. Danach wird es um die Weissbehelmten und die Weißen Mäuse ruhig. 
Bis dann am 01. Dezember 1934 in Hamburg der Neuanfang gemacht wurde. 
Es wurde das Verkehrskommando der Hamburger Ordnungspolizei gegründet. 
 Eine Hamburger Tageszeitung brachte es so zum Ausdruck: Mit dem 03. Dezember 1934 werden vom Kommando der Schutzpolizei zur Überwachung und Regelung des Verkehrs an Hauptverkehrspunkten besonders geeignete Beamte, die zu einem Verkehrskommando zusammengezogen sind, eingesetzt.
Diese Beamte sind an ihren weißen Tschakoüberzügen zu erkennen. 
Auch für Verkehrspolizeibeamte in Preussen erfolgte im Jahre 1935 eine Anordnung, wonach diese Beamte Tschakos mit weißer Hülse zu beschaffen sind. Tageszeitungen berichteten damals in Berlin: Vor dem Brandenburger Tor, öfter mal was Neues – weißer Tschako.

Die sogenannte Berliner Schnauze dürfte ab hier die Weißbehelmten der Polizei volksmündlich zu dem gängigen Begriff Weiße Mäuse gemacht haben. Nach 1945 wurde der Begriff Weiße Mäuse schnell wieder mit Leben gefüllt. Der erste Chef der motorisierten Polizei-Abteilung in Hannover sprach häufig von     seinen Weißen Mäusen. 
Zu jener Zeit war es ein Ehrentitel und eine Auszeichnung dazuzugehören.

Auch im     Münsterland wurden die Weißen Mäuse schnell bekannt.
Die 1952 aufgestellte Verkehrsüberwachungsbereitschaft des Regierungspräsidenten trug weiße Mützen und weißes Koppelzeug. Verkehrsüberwachungsstreifen     fuhren im ganzen Münsterland.

Schnell war der Begriff Weiße Mäuse in aller Munde.

Auf dem     Lande wurde damals dann in plattdeutscher Sprache der Ausdruck “witte-müse” geprägt.

Die     Gründer der Karnevalsgesellschaft, die bei der Verkehrsüberwachungsbereitschaft     ihren Dienst versahen, gaben dann der Gesellschaft den Namen “witte-müse”.

         


     


     

     

 
 
 
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